2023-08-08 10:23:00

Autor: Meier-Brakenberg GmbH & Co.KG

Beschäftigung und Raufutterzufuhr bei Schweinen

Raufutter für Schweine umfasst grobfaserige Pflanzenmaterialien wie Stroh und Heu. Diese Futterquellen bieten wichtige Ballaststoffe und fördern die Verdauung, Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. Stroh eignet sich gut als Raufutter, da es die Kaubedürfnisse erfüllt und Magen-Darm-Funktionen unterstützt. Ein ausreichender Zugang zu Raufutter ist daher essentiell für eine artgerechte und gesunde Schweinehaltung.

Raufutter für Schweine.

Mit Raufutter nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen.

Für die Raufuttergabe an Schweine gibt es mehrere gute Gründe:

Erfüllung der gesetzlichen Forderung aus § 26 der Nutztierhaltungsverordnung.
Verbesserung der Darmgesundheit.
Eindämmung und Verhinderung von Verhaltensauffälligkeiten.

Zum einen wird hierdurch die gesetzliche Forderung aus § 26 der Nutztierhaltungsverordnung erfüllt. „….jederzeit Zugang zu …. organischem und faserreichem Beschäftigungsmaterial, welches untersuch,- beweg- und veränderbar ist.“

Diese Forderung kann zum Beispiel sehr einfach und platzsparend durch Porky's Knabberrohr Flexi erfüllt werden. Porky's Knabberrohr ist sehr gut zu reinigen und stört nicht in der Bucht. Beim Knabberrohr Flexi kann die Knabberöffnung in der Höhe verstellt werden und so die Aufnahmemenge z.B. von einem Pressling beeinflusst werden. Wenn der Pressling aus einem rohfaserreichen, strukturreichen Futtermittel, z.B. Stroh, Heu, Luzerne, besteht, werden mit Porky's Knabberrohr auch die Vorgaben der ITW „ständiger Zugang zu Raufutter“ erfüllt. Aber Achtung: mit einem Knabberrohr in einer Bucht können nicht beide hier genannten Anforderungen auf einmal erfüllt werden!

Erfüllung der gesetzlichen Forderung aus § 26 der Nutztierhaltungsverordnung.

Pellettomat von Meier-Brakenberg in Benutzung durch drei Schweine.

Verbesserung der Darmgesundheit.

Neben der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben oder anderer Tierwohlvorgaben ist die Ergänzung des Futters mit Raufutter an sich eine sinnvolle Maßnahme. Denn Rohfaser verbessert die Darmgesundheit und ist eine Grundvoraussetzung für eine Begrenzung bakterieller Zerfallsprodukte im Darm. Hohe Rohfasergehalte im Futter ermöglichen auch hohe Energiegehalte und wirken sich so auf die Leistungen und Tageszunahmen wie auf die Tiergesundheit positiv aus.

Besonders interessant ist die Raufutterzufuhr in pelletierter Form, z.B. mit Hilfe des Pellettomaten. Bereits Aufzuchtferkel bevorzugen Futtermittel, die an die Konsistenz von Bucheckern oder Eicheln erinnern, Strohpellets werden zwei-bis dreimal besser akzeptiert als Stroh (Dr. Eckhard Meyer; LfULG Sachsen) und größere Mengen können, wenn gewünscht, verabreicht werden. Der Pellettomat bietet den Vorteil, dass er einstellbar ist und so der Landwirt die Menge der Raufutteraufnahme jederzeit beeinflussen kann.

Beim Pellettomat ist ebenfalls eine dauerhafte Beschäftigung der Tiere gegeben. Es ist der Spieltrieb der Schweine angesprochen und es gibt eine Belohnung in Form von schmackhaften physiologisch wertvollen Pellets. Hierdurch werden Schwanznekrosen und letztlich Schwanzbeißen reduziert.

Verbesserung der Darmgesundheit.

Eindämmung und Verhinderung von Verhaltensauffälligkeiten.

Zusätzlich ist die Beschäftigung der Schweine nachgewiesenermaßen eine gute Möglichkeit Verhaltensauffälligkeiten wie Kannibalismus einzudämmen bzw. die Entstehung zu verhindern. Dabei ist die Kombination aus „Beschäftigung“ und „Raufutter“ besonders wirksam. In einer Masterarbeit an der Georg-August-Universität Göttingen wurde nachgewiesen, dass in Schweinebuchten mit dem Spielzeug Porky's Fun Box kein Schwanzbeißen stattfindet.

Die Fun Box wird in der Bucht installiert und ist beweglich, daher dauerhaft interessant. Außerdem entnehmen die Tiere hierbei schmackhaftes Raufutter, was die Attraktivität zusätzlich steigert. In einer Studie der Fachhochschule Südwestfalen bei Prof. Dr. Ziron wurde ermittelt, dass in einer 25er Mastbucht die Funbox phasenweise von bis zu vier Einzeltieren gleichzeitig sehr intensiv genutzt wird. Innerhalb von 24 Stunden wurden bis zu 1.133 Tierkontakte gemessen, die Beschäftigungsdauer lag insgesamt bei 5 Stunden und 42 Minuten pro Tag. Die Tiere haben hohes Interesse an der Fun Box, was auch nach mehreren Tagen nicht nachlässt.

Da die Tiere das Stroh oder Heu mühsam einzeln aus der Fun Box herausarbeiten müssen, wird ein vermehrtes Einrieseln von Stroh in die Güllekanäle vermieden.