Teilenummer finden? Lassen Sie sich beraten: +49 2501 26590-40 Blog Kontaktformular
2023-08-17 10:52:00 / Sonstige

Die Trocknung und Konservierung von Futtergetreide

Claas Mähdrescher bei der Getreideernte

Die Ernte markiert einen entscheidenden Schritt in der Landwirtschaft. Nach dieser muss das für die Fütterung vorgesehene Getreide bis zu 12 Monate gelagert werden. Die Herausforderung dabei ist es, den Befall durch Pilze oder Insekten zu verhindern. Je nach Wetterverhältnissen vor der Ernte und der daraus resultierenden Feuchte im Getreide kann es sein, dass eine direkte Einlagerung nach der Ernte nicht möglich ist. In dem Fall steht, sobald das Getreide eingebracht und gereinigt ist, die Trocknung und Konservierung an: eine kritische Phase, um die Qualität und Haltbarkeit des Getreides zu gewährleisten.

Getreide wie Weizen, Gerste oder Triticale wird auf den Feldern mit einem gewissen Feuchtigkeitsgehalt geerntet. Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt im geernteten Getreide kann jedoch zu einer Reihe von Problemen führen, die in Futterverlusten resultieren: 

  1. Schimmelbildung: Feuchtes Getreide ist anfällig für Schimmel- und Pilzbefall, was nicht nur die Qualität, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher gefährden kann.
  2. Geringe Haltbarkeit: Feuchtes Getreide verdirbt schneller und kann aufgrund von Bakterienwachstum unbrauchbar werden.
  3. Temperaturanstieg: Wenn Getreide mit hohem Feuchtigkeitsgehalt gelagert wird, kann es zu einem unkontrollierten Temperaturanstieg kommen, der zu spontaner Selbstentzündung führen kann. 

Warum ist die Trocknung von Getreide notwendig?

Warum ist die Trocknung von Getreide notwendig?

Getreide wie Weizen, Gerste oder Triticale wird auf den Feldern mit einem gewissen Feuchtigkeitsgehalt geerntet. Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt im geernteten Getreide kann jedoch zu einer Reihe von Problemen führen, die in Futterverlusten resultieren: 

  1. Schimmelbildung: Feuchtes Getreide ist anfällig für Schimmel- und Pilzbefall, was nicht nur die Qualität, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher gefährden kann.
  2. Geringe Haltbarkeit: Feuchtes Getreide verdirbt schneller und kann aufgrund von Bakterienwachstum unbrauchbar werden.
  3. Temperaturanstieg: Wenn Getreide mit hohem Feuchtigkeitsgehalt gelagert wird, kann es zu einem unkontrollierten Temperaturanstieg kommen, der zu spontaner Selbstentzündung führen kann. 

Rundsilo, welches zur Getreidetrocknung genutzt wird

Welche Trocknungsmethoden gibt es?

Zur Trocknung von Getreide stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Wenn Sie Ihr Getreide in einem Flachlager mit einer Lagerhöhe von maximal 4 m lagern, bietet sich die Nutzung einer Trocknungsrakete an. Des Weiteren gibt es noch die Trocknung im Dächerschacht-Durchlauftrockner, Silotrockner oder die Lagerbelüftungstrocknung im Flachlager oder Rundsilo. Diese Methoden finden ihren Einsatz an unterschiedlichen Standorten.

Dächerschacht-Durchlauftrockner Bandtrockner Silotrockner Lagerbelüftungstrocknung im Flachlager Lagerbelüftungstrocknung im Rundsilo
Standorte Küstennah, Flussniederungen, Mittelgebirge Küstennah, Flussniederungen, Mittelgebirge Küstennah, Flussniederungen, Mittelgebirge vorwiegend Frühdruschgebiete vorwiegend Frühdruschgebiete
Einsatzbereich Konsumgetreide, Futtergetreide, Saatgetreide Konsumgetreide, Futtergetreide Konsumgetreide, Futtergetreide Konsumgetreide, Futtergetreide, Saatgetreide Konsumgetreide, Futtergetreide, Saatgetreide
Maximale Gutfeuchte > 24 % > 24 % > 24 % > 19 % > 18 %
Trocknungstemperatur 80 °C 45 - 80 °C 45 - 60 °C 20 - 25 °C 20 - 25 °C
Sättigungsdefizit 19,5 g/m³ 7,5 - 19,5 g/m³ 7,5 - 12,5 g/m³ 1 - 1,5 g/m³ 1 - 1,5 g/m³
spezifischer Energieeinsatz 0,99 - 1,65 kWh/kgH2O 1,3 - 2,00 kWh/kgH2O 1,34 - 1,8 kWh/kgH2O 0,4 - 0,7 kWh/kgH2O 0,6 - 0,8 kWh/kgH2O

Eine Möglichkeit, das geerntete Getreide nach der Trocknung zu konservieren, ist die Einlagerung in einem luftdichten Stahlsilo. Das dabei entstehende Kohlendioxid sorgt dafür, dass das Getreide nicht verdirbt. Sollte sich das Getreide auf Grund der schlechten Witterungsbedingungen nur sehr nass ernten lassen, können dadurch die Trocknungskosten explodieren. Um das Getreide trotzdem sicher Einlagern zu können bietet sich hier die Konservierung mit beispielsweise Propionsäure an.

Welche Konservierungsmethoden gibt es?

Welche Konservierungsmethoden gibt es?

Eine Möglichkeit, das geerntete Getreide nach der Trocknung zu konservieren, ist die Einlagerung in einem luftdichten Stahlsilo. Das dabei entstehende Kohlendioxid sorgt dafür, dass das Getreide nicht verdirbt. Sollte sich das Getreide auf Grund der schlechten Witterungsbedingungen nur sehr nass ernten lassen, können dadurch die Trocknungskosten explodieren. Um das Getreide trotzdem sicher Einlagern zu können bietet sich hier die Konservierung mit beispielsweise Propionsäure an.

Die Konservierung mit Propionsäure.

Propionsäure ist eine der am häufigsten genutzten Säuren bei der Getreidekonservierung. Sie wird entweder als reine Säure oder in abgepufferten Varianten benutzt. Im Gegensatz zur reinen Propionsäure sind die abgepufferten Varianten nicht korrosiv, verursachen weniger Materialschäden und sind anwenderfreundlich. Propionsäure bietet ökonomische und ökologische Vorteile gegenüber anderen Konservierungsmethoden wie z.B. der Trocknung oder Lagerung in luftdichten Silos. Die Säure verringert das Wachstum von Schimmelpilzen, Hefen und Bakterien und verhindert die Bildung von Mykotoxinen bei der Lagerung. Während des ganzen Konservierungsprozesses werden die Nährstoffe und der Energiegehalt des Getreides beibehalten. Die Aufwandmenge der Propionsäure wird durch die Kornfeuchte und Lagerdauer des zu behandelnden Getreides bestimmt. Die Ausbringung erfolgt bei ganzen Körnern mithilfe einer Förderschnecke. Bei gemahlenen Körnern findet die Ausbringung bereits während des Mahlvorgangs statt.

Propionsäure sorgt zum einen dafür, dass der pH-Wert auf der Getreideoberfläche sinkt und sich Schimmelpilze und andere Schadorganismen nicht weiter vermehren können. Das Eindringen der Säure in die Zellwand sorgt ebenso für eine Minderung des pH-Werts und osmotischen Drucks im Inneren der Zelle, was zum Zelltod führt. Des Weiteren wird der Zellstoffwechsel blockiert, sodass keine Vermehrung mehr stattfinden kann. Dabei ist es von Bedeutung, dass der pH-Wert der Säure auf einem niedrigen Niveau liegt, da eine Erhöhung des Werts die Fähigkeit der Säure, Mikroorganismen zu bekämpfen, reduziert und folglich eine größere Menge verwendet werden muss.

Die Wirkungsweise von Propionsäure.

Die Wirkungsweise von Propionsäure.

Propionsäure sorgt zum einen dafür, dass der pH-Wert auf der Getreideoberfläche sinkt und sich Schimmelpilze und andere Schadorganismen nicht weiter vermehren können. Das Eindringen der Säure in die Zellwand sorgt ebenso für eine Minderung des pH-Werts und osmotischen Drucks im Inneren der Zelle, was zum Zelltod führt. Des Weiteren wird der Zellstoffwechsel blockiert, sodass keine Vermehrung mehr stattfinden kann. Dabei ist es von Bedeutung, dass der pH-Wert der Säure auf einem niedrigen Niveau liegt, da eine Erhöhung des Werts die Fähigkeit der Säure, Mikroorganismen zu bekämpfen, reduziert und folglich eine größere Menge verwendet werden muss.

Darauf sollten Sie bei der Konservierung mit Säure achten!

  1. Streichen Sie die Flächen, auf denen das mit Säure behandelte Getreide gelagert wird mit säurefesten Schutzanstrichen oder legen Sie es mit Folien aus. Dadurch verhindern Sie, dass die Säure eine Verbindung mit dem Untergrund eingeht, was zu Schimmel und Krusten auf dem Untergrund führt und die konservierende Wirkung einschränkt.
  2. Warten Sie nicht zu lange mit der Konservierung und legen Sie am besten direkt nach der Getreideernte damit los! Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Körner beginnen zu schimmeln.
  3. Entscheiden Sie sich, welche Säure Sie für die Konservierung Ihres Getreides nutzen wollen. Dabei sollte das Mittel mindestens 70 % Propionsäure enthalten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das Getreide nicht zuverlässig konserviert ist. Dies ist vor allem bei nicht-korrosiven Produkten der Fall. 
  4. Die benötigte Säuremenge wird von der Kornfeuchte des Getreides bestimmt. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich an dem feuchtesten Teil des Getreides orientieren
  5. Entscheiden Sie sich dafür, das Getreide mit einem Gebläse zu fördern, müssen Sie die Menge des Konservierungsmittels anpassen und sollten die gemäß der Dosiertabelle empfohlene Menge um 10 % erhöhen. Sollten zudem die Temperaturen im Lager höher als 35 °C sein, sollten Sie noch einmal 10 % mehr von dem Konservierungsmittel verwenden. 
  6. Sollte es in Ihrem Getreide unterschiedlich feuchte Partien geben, ist es sinnvoll, diese getrennt voneinander zu lagern, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die trockenere Partie die Feuchtigkeit der feuchteren Partie aufnimmt.
  7. Ebnen Sie nach der Konservierung den Schüttkegel ein, damit eine unregelmäßige Luftzirkulierung und Schimmelbildung an der obersten Schicht vermieden werden. 
  8. Sehen Sie davon ab bei einer Lagerung unter dem Dach, das Getreide mit einer Plane abzudecken. Dies birgt die Gefahr einer Schimmelpilzbildung aufgrund von Kondenswasseransammlungen unter der Folie. Sollte es unbedingt notwendig sein, breiten Sie diese erst nach ca. drei Tagen über dem Getreide aus, damit es ausgekühlt ist. 
  9. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Getreide trotz Säurekonservierung von Käfern befallen wird, sollten Sie Insektizide anwenden, da die genutzte Menge an Konservierungsmitteln oftmals zu niedrig ist, um eine Käferbildung auszuschließen. 
  10. Beginnen Sie mit der Verfütterung des konservierten Getreides frühestens nach ein bis zwei Wochen. Weist das Getreide mehr als 20 % Feuchtigkeit auf, warten Sie besser mindestens drei Wochen ab.

Getreide trocknen und konservieren - das Wichtigste auf einen Blick!

Die Trocknung und Konservierung von Getreide nach der Ernte ist eine entscheidende Phase, um die Qualität, Haltbarkeit und Sicherheit des Endprodukts zu gewährleisten. Sie als Landwirte stehen vor der Herausforderung, die richtige Trocknungsmethode zu wählen, die zu Ihren Ressourcen und Ihrem Klima passt. Auch bei der Getreidekonservierung gibt es einiges, auf das Sie achten müssen, wie z.B. die Vorbereitung des Lagers, die Bestimmung der Ausbringungsmenge anhand der Kornfeuchte oder die Ebnung der Schüttkegel. Mit den richtigen Schritten und der notwendigen Sorgfalt können Sie sicherstellen, dass Ihr hart erarbeitetes Getreide in bestem Zustand bleibt.

Die Trocknung und Konservierung von Getreide nach der Ernte ist eine entscheidende Phase, um die Qualität, Haltbarkeit und Sicherheit des Endprodukts zu gewährleisten. Sie als Landwirte stehen vor der Herausforderung, die richtige Trocknungsmethode zu wählen, die zu Ihren Ressourcen und Ihrem Klima passt. Auch bei der Getreidekonservierung gibt es einiges, auf das Sie achten müssen, wie z.B. die Vorbereitung des Lagers, die Bestimmung der Ausbringungsmenge anhand der Kornfeuchte oder die Ebnung der Schüttkegel. Mit den richtigen Schritten und der notwendigen Sorgfalt können Sie sicherstellen, dass Ihr hart erarbeitetes Getreide in bestem Zustand bleibt.

Getreide trocknen und konservieren - das Wichtigste auf einen Blick!

Unser Bestseller:

Trocknungsrakete für Getreide

Das könnte Sie auch interessieren:

Gut geplant, besser finanziert: Einkaufsfinanzierung für Landwirte

Die Landwirtschaft ist eine essenzielle Säule unserer Gesellschaft, die für die Nahrungsmittelproduktion verantwortlich ist...

Beschäftigung und Raufutterzufuhr bei Schweinen.

Raufutter für Schweine umfasst grobfaserige Pflanzenmaterialien wie Stroh und Heu...

Von der Ernte zur Silage und zum Corn-Cob-Mix.

Bevor mit der Silierung begonnen wird, ist es wichtig, sich zu vergewissern, dass das notwendige Material vorhanden ist...