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2023-10-06 08:10:00 / Pflanzenschutzmittel

Autor: TeeJet Technologies

Der Aufbau einer Pflanzenschutzspritze und die Applikation von Pflanzenschutzmitteln

Unabhängig von welchem Hersteller ein Pflanzenschutzgerät ist, einige wesentliche Komponenten sind für den sicheren und erfolgreichen Betrieb des Gerätes zwingend notwendig. Grundsätzlich gilt, dass ein Pflanzenschutzgerät den Anforderungen entsprechen muss, die im Pflanzenschutzgesetz aufgeführt sind. Dort heißt es, dass „[…] Pflanzenschutzgeräte nur [verwendet werden] dürfen, wenn sie so beschaffen sind, dass ihre bestimmungsgemäße und sachgerechte Verwendung beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier und auf das Grundwasser sowie keine sonstigen schädlichen Auswirkungen, insbesondere auf den Naturhaushalt, hat, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind“ (§16 Pflanzenschutzgesetz). Um diese Anforderungen näher zu definieren, gibt es die Pflanzenschutzgeräteverordnung. Diese regelt auch die regelmäßig stattfindende Kontrolle der Pflanzenschutzgeräte, die wir heute ebenfalls näher betrachten wollen.

Rechtliche Grundlagen.

Rechtliche Grundlagen.

Unabhängig von welchem Hersteller ein Pflanzenschutzgerät ist, einige wesentliche Komponenten sind für den sicheren und erfolgreichen Betrieb des Gerätes zwingend notwendig. Grundsätzlich gilt, dass ein Pflanzenschutzgerät den Anforderungen entsprechen muss, die im Pflanzenschutzgesetz aufgeführt sind. Dort heißt es, dass „[…] Pflanzenschutzgeräte nur [verwendet werden] dürfen, wenn sie so beschaffen sind, dass ihre bestimmungsgemäße und sachgerechte Verwendung beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier und auf das Grundwasser sowie keine sonstigen schädlichen Auswirkungen, insbesondere auf den Naturhaushalt, hat, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind“ (§16 Pflanzenschutzgesetz). Um diese Anforderungen näher zu definieren, gibt es die Pflanzenschutzgeräteverordnung. Diese regelt auch die regelmäßig stattfindende Kontrolle der Pflanzenschutzgeräte, die wir heute ebenfalls näher betrachten wollen.

Der technische Aufbau einer Pflanzenschutzspritze.

Bei Pflanzenschutzmitteln handelt es sich um streng regulierte Chemikalien, die ein aufwändiges Zulassungsverfahren durchlaufen müssen, um ihre Sicherheit und Wirksamkeit sicherzustellen. Illegale Pflanzenschutzmittel kommen allerdings ohne Zulassung auf den Markt und sind somit verboten. Um die Gefahren illegaler Pflanzenschutzmittel zu minimieren, sind ständige Kontrollen notwendig. Pflanzenschutzdienste überwachen den Markt auf Spuren dieser illegalen Produkte, während Lebensmittelüberwachungseinrichtungen, Erzeugerorganisationen, Agrarhandel und Lebensmitteleinzelhandel die Erzeugnisse auf Rückstände überprüfen. Schnelle Maßnahmen zur Entfernung nicht zulässiger Substanzen sind entscheidend, um Schäden an den Kulturen zu verhindern und die Belastung von Lebensmitteln zu vermeiden, da die Rückstände gesundheitsschädlich sein können. Illegale PSM bergen viele Risiken. Ihre unbekannte Stoffzusammensetzung macht es schwer, ihre Wirkungen abzuschätzen. Diese Produkte nehmen keine Rücksicht auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekte und werden oft mit gefälschten Dokumenten und Etiketten geliefert. Die Risiken sind vielfältig:

  • Geringe oder fehlende Wirksamkeit: Illegale PSM schützen Pflanzen oft nicht und können sogar zu ihrer Zerstörung beitragen.
  • Umweltauswirkungen: Die unsachgemäße Anwendung kann Böden und die Umwelt schädigen sowie Tiere gefährden.
  • Gesundheitsrisiken: Landwirte, die diese Mittel ausbringen, sind Gesundheitsrisiken ausgesetzt.
  • Belastung von Lebensmitteln: Rückstände in Folgeprodukten und Lebensmitteln sind ein erhebliches Risiko.
  • Ernteverluste: Illegale Pflanzenschutzmittel können zu weniger Erntegut führen, was wiederum die Einnahmen der Landwirte mindert. 
rotierende Tankreinigung bei einer Pflanzenschutzspritze

Pflanzenschutzgerätekontrolle.

Um den hohen Anforderungen an ein Pflanzenschutzgerät auch noch nach einigen Jahren Rechnung tragen zu können, werden Spritzen, ähnlich wie im Automobilbereich der Hauptuntersuchung (TÜV), einer sogenannten Pflanzenschutzgerätekontrolle unterzogen. Bei dieser werden die wesentlichen Komponenten auf ihre Funktionsweise und Sicherheit hin untersucht und geprüft. Die Kontrolle muss spätestens alle drei Jahre stattfinden. Die Prüfung findet bei einer amtlich anerkannten Kontrollstelle statt. Dies sind in der Regel geprüfte Landmaschinenfachbetriebe oder ähnliches. Gekennzeichnet ist die Prüfung auf einem an der Spritze anzubringenden Prüfaufkleber, der angibt, wann ein Gerät geprüft wurde (Farbton der Plakette), von welchem Prüfbetrieb die Prüfung durchgeführt wurde und wann die nächste Gerätekontrolle fällig ist. In der Abbildung ist eine Prüfplakette beispielhaft in weiß dargestellt.

Beispielhafte Prüfplakette einer Pflanzenschutzspritze

Die Prüfung der Längsverteilung.

Eines der wichtigsten Kriterien bei der Gerätekontrolle ist eine sachgemäße Längsverteilung der Spritzbrühe. Es wird also untersucht, ob an jedem Auslass des Gestänges der Pflanzenschutzspritze die gleiche Menge an Flüssigkeit ausgestoßen wird. Da die Parameter der Spritze an sich normalerweise sehr konstant sind, hängt eine genaue Längsverteilung maßgeblich von den verwendeten Düsen ab. Diese beeinflussen wie kein anderer Faktor die Längsverteilung und sind deshalb auch maßgeblich für eine erfolgreiche Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Gemessen wird die Verteilung mit einem sogenannten Patternator.

Der Patternator kann sowohl mechanisch als auch digital funktionieren. Bei beiden Varianten werden mehrere Düsen über einer Auffangapparatur platziert, deren Ausstoß dann aufgefangen wird. Bei der mechanischen Variante befinden sich viele kleine Röhren parallel zueinander unter den Düsen. Anhand der Füllstände der Röhren lässt sich dann die Längsverteilung bestimmen. Bei digitalen Patternatoren wird die aufgefangene Flüssigkeitsmenge digital erfasst und visualisiert.

Die Längsverteilung hängt im Wesentlichen von zwei Parametern ab:

  • Dem Verschleiß der genutzten Düsen
  • Der Überlappung der Düsen
Patternator

Standard Flachstrahl oder auch Doppelfachstrahldüsen, egal ob ohne oder mit Injektor, benötigen bauartbedingt eine Überlappung untereinander, um eine gleichmäßige Verteilung zu erzielen. Dies liegt daran, dass der Spritzkegel i.d.R. von der Mitte nach außen hin abnimmt, was den Flüssigkeitsausstoß angeht. Idealerweise sollte die Überlappung von Düse zu Düse mindestens 30 % betragen. Dies sollte durch die Wahl der richtigen Düse, insbesondere dem Düsenwinkel und der richtigen Gestängehöhe während der Applikation gewährleistet werden. In der Abbildung sind eine schlechte und eine gute Längsverteilung zu sehen, die in dem hier gezeigten Versuch auf dem Unterschied der Bauarten der Flachstrahldüse im Vergleich zur Hohlkegeldüse basieren.

Verteilung einer Flachstrahldüse
Verteilung einer Hohlkegeldüse

Die Messung der Längsverteilung - Patternator.

Die Messung der Längsverteilung - Patternator.

Der Patternator kann sowohl mechanisch als auch digital funktionieren. Bei beiden Varianten werden mehrere Düsen über einer Auffangapparatur platziert, deren Ausstoß dann aufgefangen wird. Bei der mechanischen Variante befinden sich viele kleine Röhren parallel zueinander unter den Düsen. Anhand der Füllstände der Röhren lässt sich dann die Längsverteilung bestimmen. Bei digitalen Patternatoren wird die aufgefangene Flüssigkeitsmenge digital erfasst und visualisiert.

Die Längsverteilung hängt im Wesentlichen von zwei Parametern ab:

  • Dem Verschleiß der genutzten Düsen
  • Der Überlappung der Düsen
Patternator

Standard Flachstrahl oder auch Doppelfachstrahldüsen, egal ob ohne oder mit Injektor, benötigen bauartbedingt eine Überlappung untereinander, um eine gleichmäßige Verteilung zu erzielen. Dies liegt daran, dass der Spritzkegel i.d.R. von der Mitte nach außen hin abnimmt, was den Flüssigkeitsausstoß angeht. Idealerweise sollte die Überlappung von Düse zu Düse mindestens 30 % betragen. Dies sollte durch die Wahl der richtigen Düse, insbesondere dem Düsenwinkel und der richtigen Gestängehöhe während der Applikation gewährleistet werden. In der Abbildung sind eine schlechte und eine gute Längsverteilung zu sehen, die in dem hier gezeigten Versuch auf dem Unterschied der Bauarten der Flachstrahldüse im Vergleich zur Hohlkegeldüse basieren.

Verteilung einer Flachstrahldüse
Verteilung einer Hohlkegeldüse

Die Messung der Längsverteilung bei der Pflanzenschutzgeräteprüfung.

Bei der Geräteprüfung wird die Längsverteilung über die gesamte Gestängebreite untersucht. Dabei darf der Variationskoeffizient nicht größer als 10 % sein. Das bedeutet, dass der Ausstoß der einzelnen Düsen um nicht mehr als 10 % zum Mittelwert aller Düsen abweichen darf. Wird dieser Wert überschritten, liegt dies normalerweise an verschlissenen Düsen, die dann ausgetauscht werden müssen. In der Grafik ist der Variationskoeffizient von neuen Düsen, verschlissenen und defekten Düsen zu sehen. Die Gleichmäßigkeit der Längsverteilung leidet hier sehr stark. Man stelle sich vor, diese Verteilung würde tatsächlich so im Feld auftreten, dann gäbe es einige Stellen die überappliziert und einige die unterappliziert wären. So sollte keine Pflanzenschutzbehandlung aussehen!

Die Düse ist also mitunter einer der wichtigsten Faktoren bei der Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Aus diesem Grund wird der kommende Beitrag komplett dem Thema Düsen gewidmet sein.

neue gebrauchte kaputte Düsen Patternator

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