Raps im Winter: So schützen Sie Ihre Pflanzen mit Wachstumsreglern und Fungiziden

Nach der Raps-Aussaat kann es je nach Bedingungen zu einem starken Auflaufen der Pflanzen kommen. Doch ein üppiges Wachstum kann im Winter zur Gefahr werden, da die Pflanzen dann besonders anfällig für widrige Witterungsbedingungen sind. In unserem Blogbeitrag beleuchten wir die Rolle von Wachstumsreglern und Fungiziden und wie sie Ihnen dabei helfen können, Ihre Pflanzen sicher über den Winter zu bringen.

Der Raps stellt einen Sonderfall dar, denn bei ihm wird im Herbst das Wachstum über die Fungizidbehandlung reguliert und es erfolgt keine separate Ausbringung von Wachstumsreglern, wie es bei anderen Kulturen der Fall ist. Das Ziel ist es, die Winterfestigkeit der Rapspflanzen zu verbessern, indem mehr als 10 bis 12 Laubblätter sowie ein Sprosswachstum verhindert werden. Allerdings ist die Wirksamkeit bei extremen Wintern begrenzt. Diesen Spätsommer und Hebst weisen die Böden eine erhöhte Feuchtigkeit auf, welche in Kombination mit einem sonnig-warmen September das Wachstum der ausgesäten Rapspflanzen angeregt hat. Allerdings gab es auch kräftigen Regen, welcher zu Verschlämmung und einem unregelmäßigen Auflaufen der Rapspflanzen geführt hat. 

Trotz des unregelmäßigen Auflaufens ist eine Behandlung mit Fungiziden sinnvoll, um ein Eingehen der Pflanzen zu vermeiden. Sobald Sie bemerken sollten, dass es bei einigen oder allen Ihrer Pflanzen zu einem Überwachsen kommen wird, sollten Sie eine Behandlung mit einem Fungizid vornehmen. Vor allem bei Frühsaaten, die bereits das 2- bis 4-Blattstadium erreicht haben, ergibt die Ausbringung eines Fungizids Sinn. Die frühe Ausbringung erfolgt dann ab dem 4- bis 6-Blattstadium. Dies hat den Vorteil, dass der Raps dann noch nicht zu stark ist und weniger Mittel benötigt wird. Das Ziel, welches vor Winterbeginn erreicht werden soll, sind Pflanzen mit bis zu acht Blättern, welche tief (mindestens 15 cm) mit einem Wurzeldurchmesser von > 5 mm verwurzelt sind und einen sich möglichst flach am Boden befindenden Vegetationskegel besitzen.

Zur Behandlung bieten sich Mittel mit unterschiedlichen Zusammensetzungen an. Eine detaillierte Auflistung finden Sie in der Tabelle weiter unten im Beitrag. Beachten Sie bei der Wahl der Mittel, dass Sie Metconazol-haltige Fungizide nicht zusammen mit Belkar ausbringen dürfen. Sie können aber andere Mittel wie Toprex, Architect oder ein Tebuconazol-Produkt verwenden. Die Kombination von Insektiziden mit Raps-Wachstumsreglern ist möglich.

Bei ungleichen Beständen empfiehlt es sich, die Mittel Folicur und Orius zu nutzen, da diese schonender zu kleineren Rapspflanzen sind. Bei großen Pflanzen können Sie auf Carax und Toprex zurückgreifen, die die Pflanzen stärker und nachhaltiger kürzen. Eine der stärksten Fungizidleistungen weist Tilmor auf. Wenn Sie die Wachstumsregler im 4-Blattstadium ausbringen möchten, können Sie die Mittel Carax, Architect in Kombination mit Turbo, oder Tilmor nutzen.

Grundsätzlich gilt: Mittel und Menge sind abhängig von der Pflanzendichte und -entwicklung. Teilweise können auch zwei Behandlungen notwendig sein. Deswegen lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen.

Ein starkes Wachstum von Raps nach der Aussaat kann im Winter problematisch werden, da die Pflanzen dann besonders anfällig für widrige Witterungsbedingungen sind. Fungizide können Ihnen dabei helfen, ein übermäßiges Wachstum sowie Pilzbefall zu vermeiden und Ihre Rapspflanzen gut über den Winter zu bringen. Die Auswahl der Mittel und die Anwendungsmenge hängen von verschiedenen Faktoren wie Pflanzendichte, -entwicklung und Sortenwahl ab, und erfordern eine individuelle Planung.

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Informieren Sie sich bitte über die gesetzlichen Regelungen und Vorgaben, bevor Sie Wachstumsregler und Fungizide auf Ihren Feldern ausbringen.

Wachstumsregler und Fungizide für Raps - alles auf einen Blick!